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Nach Gottlieben (Seerhein) erstreckt sich unweit von Konstanz das Naturschutzgebiet "Wollmatinger Ried-Untersee-Gnadensee". Die Schönheit der Bodenseeregion und die wunderbare Landschaft locken alljährlich eine Vielzahl von Touristen an den Dreiländersee. Zwischen Badetrubel und kulturellen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. dem Weltkulturerbe "Insel Reichenau", befindet sich im Wollmatinger Ried ein Stück weitgehend unberührter Natur.

 

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Blick von Gottlieben nach Reichenau

Das Wollmatinger Ried ist eines der ältesten und bedeutendsten Naturschutzgebiete am deutschen Bodenseeufer. Seine ufernahen Riedflächen, Streuwiesen und Auwälder beherbergen eine faszinierende Tier und Pflanzenwelt. Zahlreiche sehr seltene und fast ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten können im Wollmatinger Ried in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden.

 

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Der Wasserstand des Bodensees schwankt entsprechend der Wasserführung des Alpenrheins, welcher der wichtigste Zufluss des Bodensees ist. In den Sommermonaten beträgt der Wasserstand im Durchschnitt 4,80 m, wobei er in den Wintermonaten lediglich um die 3,30 m beträgt. Bei gleichzeitigem Auftreten von Schneeschmelze und starken Regenfällen kann es so zum sprunghaften Anstieg des Seepegels kommen, teilweise sogar um bis zu 40 cm an einem Tag. Beim letzten großen Hochwasser 1999 stand der Pegel bei fast 5,90 m. In dieser Zeit standen über 90% des Naturschutzgebietes unter Wasser.
Da das Wollmatinger Ried nur geringe Höhenunterschiede aufweist, werden die seenahen Bereiche im Frühsommer regelmäßig überflutet. In den Wintermonaten fallen durch den gesunken Wasserstand, die Flachwasserbereiche jedoch trocken und es entsteht eine riesige Schlickfläche. Aufgrund des enormen Nahrungsangebotes spielen die Flachwasserbereiche eine sehr wichtige Rolle für überwinternde Vögel und Zugvögel.
Die Riedwiesen fallen grösstenteils nur im Winter trocken und das ermöglichte den Bauern nun die Wiesen zu befahren und abzumähen.

 

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Die Wasserschwankungen des Bodensees und der unregelmässige Wechsel von Hochwasser - oder Trockenjahr haben somit einen ernormen Einfluss auf die Entwicklung der Tier - und Pflanzenwelt des Wollmatinger Rieds und auf die Nutzung durch den Menschen.

 

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Wiffe und Fischereigrenzpfahl auf der Fläche - Blick ins Wollmatinger Ried

 

Der Schifffahrtsweg ist mit sogenannten Wiffen markiert und ab Konstanz bis Hafen / Stedi Ermatingen sind 10 Km/h vorgeschrieben. Im Sommer gibt es leider immer wieder einige Motorbootfahrer, die der falschen Meinung aufgesessen sind, dass zwischen Ermatingen und Gottlieben auf der Fläche (also ausserhalb der markierten Schiffahrtsroute) Vollgas gefahren werden kann. Wenn im Sommer der Wasserstand langsam tiefer sinkt und das Seegras knapp an der Wasseroberfläche ist - sieht man ab und zu wie sich die Motorboote festfahren. Das sind dann die Schneisen im Seegras - die nicht von den Wasservögeln sind - sondern von den Motorbooten. Interessant ist noch, das es vorwiegend deutsche Motorbootfahrer sind. Die entledigen sich auch sehr gerne von Ihrem Müll auf dem Wasser, erkenntlich durch die vielen deutschen Bierflaschen und Dosen.

 

Der und die Vogelschützer

 

Die mit dem ganz langen Fernglas werden hier (Ermatingen) als Vogelschützler bezeichnet. Vermutlich bin auch ich bei Ihnen nicht sehr beliebt, da ich fast jeden Tag (vor allem im Winter) von Ermatingen nach Gottlieben und zurück rudere. Wenn die Fläche leer ist, sozusagen "Vogelfrei" rudere ich schon mal ab Triboltinger "Fischereipfahl" nach Ermatingen zurück. Ich beobachte auch sehr gerne die Tiere und versuche sie so wenig wie möglich zu stören. Es geht ja auch miteinander und gegenseitigen Respekt.

 

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Ich hoffe ich bin nicht der Entenschreck!

 

Besonders die Belchen (Blesshühner) sind ziemlich panisch - eben Hühner! Die Ornithologen stehen erst am Steg in Triboltingen, dann fahren sie mit dem Auto auf die Stedi von Ermatingen um ihre Erkundigungen der Vogelwelt fortzusetzen. Ich stand eines Tages neben Ihnen und hörte wie sie sich über die Ruderer bzw. Wassersportler im allgemeinen und Vogeljäger beschwerten. Weil die einen die armen Tiere erschrecken und die anderen sie erschiessen (übrigens ich esse sehr gerne Ente!). Dann gingen sie zu ihren Fahrzeug zurück und knallten so laut die Türe zu, dass der ganze Schwarm Belchen den sie beobachtet hatten, erschreckte und panisch das Weite suchte.

 

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Aber das bekamen sie nicht mit. So ist die Welt! (Die auf dem Foto haben nichts mit dem oberen Text zu tun)


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Hier noch ein paar Fotos von den Wasservögeln.

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Stockente (weiblich)


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Straussmohr - kam oft direkt ans Skiff im Winter



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Rostgans - schönes Tier, verdrängt aber die einheimischen Wasservögel. Uups, ich glaube das ist eine Ente - falls jemand weiss, was für eine das ist - bitte mailen.


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Schwarzer Schwan - nur einmal gesehen.


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Fischreiher - die mag ich besonders gerne. Elegante Flieger!



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